Der gesamte Prozess beginnt mit Holz, das entweder aus der Waldpflege stammt oder aufgrund von Schädlingsbefall nicht mehr anderweitig verwendet werden kann. Dieses Holz wird in zwei Stufen erhitzt: Zunächst erfolgt die Trocknung, bevor es zu Biokohle umgewandelt wird. Anschließend wird die Kohle ein weiteres Mal erhitzt, wodurch Holzgas entsteht. Dieses Gas wiederum gelangt in spezielle Motoren, in denen es zur Erzeugung von erneuerbarem Strom genutzt wird. Ein bedeutender Vorteil dieser Technologie ist, dass der so gewonnene Ökostrom den jährlichen Bedarf von etwa 8.000 Haushalten decken kann. Zusätzlich wird die entstehende Abwärme nicht ungenutzt gelassen, sondern über das Fernwärmenetz direkt zur Zuckerfabrik «Schweizer Zucker» sowie zum Wärmeverbund «Thurplus» geleitet, wo sie effizient weiterverwendet wird.
Neben der Energiegewinnung spielt auch die entstehende Biokohle eine zentrale Rolle. Sie findet vor allem in der Landwirtschaft Verwendung, wo sie als wertvoller Bodenverbesserer dient. Zudem bindet sie CO₂, was dazu führt, dass der gesamte Prozess nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv ist.
Die Energie 360° AG verfolgt das Ziel, nachhaltige Energielösungen sowie ökologische Mobilität in der ganzen Schweiz zu fördern. Als Unternehmen, das zu 96 % der Stadt Zürich gehört, investiert sie gezielt in erneuerbare Energien, insbesondere in Biogas und Holzpellets, und engagiert sich aktiv für die 2000-Watt-Gesellschaft.
Die Schweizer Zucker AG wiederum ist das einzige Unternehmen in der Schweiz, das Zucker aus Zuckerrüben produziert. Dabei setzt sie konsequent auf Nachhaltigkeit: Neben Zucker entstehen bei der Verarbeitung auch Futtermittel und Blumenerden. Durch den bewussten Einsatz energieeffizienter Produktionsprozesse und nachhaltiger Anbaumethoden trägt das Unternehmen maßgeblich zur Ressourcenschonung und zur Förderung einer umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft bei.
Insgesamt zeigt das Holzheizkraftwerk in Frauenfeld eindrucksvoll, wie innovative Technologien und nachhaltige Konzepte miteinander verbunden werden können, um sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile zu erzielen.
